Qualität für Leistung und Langlebigkeit
Das Fensterprofil ist Gegenstand zahlreicher Normen
Bei der Frage, was ein Qualitätsprofil ausmacht, könnte man je nach gewählter Sichtweise also zu etwas unterschiedlichen Antworten gelangen. Eine objektivere, gewissermaßen neutrale Perspektive eröffnet das umfangreiche Normenwesen. Eine Fülle nationaler und europäischer Normen regelt detailliert, welche Eigenschaften Fenster und Türen bzw. die Profile und Verglasungen, aus denen diese Bauelemente gefertigt werden, aufweisen müssen. Darüber hinaus sind auch die jeweils anzuwendenden Prüfmethoden exakt vorgegeben.
Für Fenster und Türen aus Kunststoffprofilen ist die Norm DIN EN 12608 von besonderer Bedeutung. Diese europäische Norm befasst sich mit den technischen Anforderungen an Profile aus weichmacherfreiem PVC, den jeweiligen Prüfverfahren und auch mit der Klassifizierung der Profile.
Die Wandstärke macht den Unterschied
In einem gesonderten Abschnitt beschreibt die DIN EN 12608 die Klassifizierung der Hauptprofile nach der Dicke der Außenwände, speziell an den Sichtflächen und im Falz- bzw. Anschlussbereich. Es ist das Zusammenwirken dieser vertikalen und horizontalen Wände, das wesentlich die mechanische Stabilität eines Profils bestimmt – und somit dessen Formstabilität unter Last und die Gebrauchstauglichkeit.
Nach der Mindestdicke der Außenwände unterscheidet die Norm drei Klassen. Keinerlei Anforderungen werden an Fensterprofile der Klasse C gestellt. Um Klasse B zu erreichen, müssen die Wände der Sichtflächen 2,5 mm und die Wände im Falz- bzw. Anschlussbereich 2,0 mm oder mehr aufweisen. Die höchsten Anforderungen gelten für Profile der Klasse A. Bei ihnen müssen die Sichtflächen eine Wandstärke von mindestens 2,8 mm besitzen, die Außenflächen im Falz- bzw. Anschlussbereich eine Stärke von mindestens 2,5 mm.
Klasse-A-Profile bieten messbar mehr Leistung
Fenster- und Türprofile von VEKA weisen Außenwandstärken von 3,0 mm an den Sichtflächen und 2,7 mm im Falz- bzw. Anschlussbereich auf (Toleranz jeweils 0,2 mm). Gemäß der DIN EN 12608 handelt es sich somit um Profilsysteme der höchsten Klasse. Mehr noch: In Deutschland ist VEKA sogar der einzige Hersteller, der ausschließlich Klasse-A-Kunststoffprofilsysteme produziert. Um zuverlässig diese besonders hohen Wandstärken zu erzielen, wendet VEKA bei der Profilherstellung rund 14 % mehr Material auf, als es für Profile der niedrigeren Klasse B genügen würde.
Dass die höhere Wandstärke von Klasse-A-Profilen tatsächlich eine höhere Leistungsfähigkeit mit sich bringt, belegen umfangreiche Messungen. Die Versuchsreihen in der Materialprüfung bei VEKA ergaben, dass Fenster aus Klasse-A-Profilen gegenüber solchen aus Klasse-B-Profilen eine 15–20 % höhere Eckenfestigkeit aufweisen. Auch die Formstabilität ist größer, wie eine 10–12 % geringere Durchbiegung unter Last zeigt. Ebenfalls gemessen wurde die Kraft, die zum Ausreißen von Verschraubungen aus dem Profil nötig ist: Sie ist bei Klasse-A-Profilen um bis zu 20 % größer als bei weniger starkwandigen Profilen der Klasse B.
Mehr Profilleistung bedeutet eine bessere Qualität
Wie sind diese Resultate aus Sicht der eingangs genannten Personenkreise zu interpretieren? Die Bauherr:innen und Gebäudenutzer:innen profitieren ganz unmittelbar von der Tatsache, dass Fensterrahmen aus Klasse-A-Profilen schwere Funktionsverglasungen besser tragen können, ohne sich merklich zu verformen. Sie erleben also besten Raumkomfort und einen dauerhaft erstklassigen Bedienkomfort auch bei großflächigen Elementen. Die hohe Formstabilität bedeutet zudem eine zuverlässige Dichtigkeit selbst bei hohen Windlasten. Und im Zusammenspiel mit fester sitzenden Verschraubungen steigt auch der Aufwand für ein gewaltsames Eindringen – und damit die Einbruchhemmung.
Architekt:innen eröffnen sich mit Klasse-A-Profilen zudem besonders weite Gestaltungsräume. Denn die hohe Stabilität auch bei geringen Ansichtsbreiten ermöglicht Entwürfe mit großzügigen Glasflächen bei niedrigen Rahmenanteilen für lichtdurchflutete Räume. Zu den technischen Vorzügen der hochwertigen Profile kommt die einzigartige Vielfalt des Farb- und Dekorprogramms von VEKA hinzu. Mit Klasse-A-Profilen von VEKA sind die Möglichkeiten der ästhetischen Gestaltung also beinahe unbegrenzt.
Auch für Fensterhersteller bringt die hohe Klasse-A-Qualität mehrere Vorteile mit sich. Sie können ihren Auftraggeber:innen besonders leistungsfähige Fenster und Türen bieten und profitieren darüber hinaus von einer sauberen, sicheren Verarbeitung. Durch die stärkeren, stabileren Profilwände ist ein geringerer Verzug bei der Bearbeitung gewährleistet, resultierend in einer höheren Maßhaltigkeit und sauberen Sägeflächen. Beim Verschweißen bedeuten die größeren Wandstärken zudem mehr Kontaktfläche für besonders stabile Verbindungen. Und schließlich ist durch die festeren Verschraubungen ein langfristig zuverlässiger Sitz aller Beschläge gegeben.